Neue Wege zur Chancengleichheit

Beim Netzwerk-Treffen des Ed-ICT am 16. und 17. Oktober an der FernUniversität geht es um technologische Barrierefreiheit für Studierende. Björn Fisseler organisiert den Austausch.


Portraitfoto von Björn Fisseler Foto: FernUniversität
Björn Fisseler

Es gibt viele technische Hilfsmittel, die Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung im Studium unterstützen. Doch manchmal sorgt gerade die im Bildungsbereich eingesetzte Technologie noch für Barrieren – zum Beispiel bei der Nutzung von bestimmten Online-Angeboten. Welche Rolle Informations- und Kommunikationstechnologie (englisch ICT) für das Lernen mit Behinderung im Bildungsbereich (Education) spielt, erforscht das internationale Netzwerk Ed-ICT. Am 16. und 17. Oktober tauschen sich seine Mitglieder an der FernUniversität in Hagen mit Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Hochschulbildung und beruflichen Bildung sowie Betroffenen aus. Der Titel der englischsprachigen Tagung nimmt auf die Übergangsphasen zwischen Schule, akademischer Ausbildung und Berufsleben Bezug. „New practices: What individual and institutional practices can support the transition to and from PCE and from PCE to employment?” PCE steht dabei für „post-compulsary education” – also alle institutionellen Bildungsprozesse, die an die verpflichtende Schulzeit anschließen.

An beiden Tagen stehen jeweils von 9.00 bis etwa 16.30 Uhr unter anderem Diskussionen und Vorträge auf dem Programm. Veranstaltungsort ist das Seminargebäude der FernUniversität (Gebäude 2), Räume 4 und 5, Universitätsstraße 33, 58097 Hagen. Interessierte sind eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Um eine vorherige Anmeldung per Mail wird gebeten (s. Infobox).

Anmeldung und Infos

Dr. Björn Fisseler, der das Netzwerktreffen auf dem Hagener Campus organisiert, freut sich über Ihre Fragen und Anmeldungen per E-Mail.

Von Hagener Seite veranstaltet der Mediendidaktiker und Ed-ICT-Netzwerkpartner Dr. Björn Fisseler (Zentralbereich der Fakultät für Kultur und Sozialwissenschaften) die Tagung. „Das Ziel der Treffen ist, voneinander zu lernen“, erklärt er. „Wir wollen von den Akteurinnen und Akteure in unterschiedlichen Nationen erfahren, wie sie mit dem Thema Behinderung und Technologie umgehen.“ Aus Sicht der FernUniversität spielen hier auch die Ergebnisse des vor kurzem abgeschlossenen Diversitäts-Audits des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft eine Rolle. „Wir wollen auch zeigen, was bei uns im Rahmen des Inklusionskonzepts für die nächsten fünf Jahren angedacht ist“, so Dr. Fisseler.

Studierende mit Behinderung für Panel-Diskussion gesucht

„Auch unsere FernUni-Studierenden sollen zu Wort kommen!“, betont der Mediendidaktiker zudem. „Wir sind neugierig, wie Technologie sie im Studium, aber auch im Alltag unterstützt.“ Hierfür sucht er noch Betroffene, die ihre praktischen Erfahrungen mit Informations- und Kommunikationstechnologie in eine Panel-Diskussion einfließen lassen. Gesundheitlich beeinträchtigte Studierende mit einer Affinität für technische Themen und sicheren Englischkenntnissen werden gebeten, sich bei per E-Mail an Björn Fisseler zu melden. Ob sie für ihre Redebeiträge auf den Hagener Campus kommen sollen oder ob eine Videokonferenz eingerichtet wird, ergibt sich noch aus den persönlichen Vorgesprächen mit den Studierenden.

Netzwerk von Amerika bis in den Nahen Osten

Der internationale Gedanke steht bei Ed-ICT im Vordergrund. Neben Björn Fisseler gehören zum Netzwerk Forschende aus vier Ländern: Jane Seale (The Open University, Großbritannien), Tali Heiman (Open University, Israel), Sheryl Burgstahler (University of Washington, USA) und Catherine Fichten (Dawson College, Kanada). Ihr Zusammenschluss wird seit 2017 für den Zeitraum von drei Jahren vom Leverhulm Trust finanziert. Nach Tagungen in den USA, Kanada und Israel ist das Treffen in Hagen das vorletzte. Die Abschlussveranstaltung wird in Großbritannien stattfinden.

Benedikt Reuse | 03.09.2018