Alles andere als anonym

1985 haben sie sich im Studienzentrum Rheine kennengelernt. Aus den Augen verloren haben sich die Alumni um Martin Humpohl nie. Beim Homecoming feierten sie Wiedersehen in Hagen.


Foto: FernUniversität
Wiedersehen auf dem Campus in Hagen: Michael Büttner, Andrea Altmeppen, Barbara Albert, Martin Humpohl und Lutz Schneider.

Das Studium an der FernUniversität in Hagen ist alles andere als anonym. Jedenfalls nicht für die Alumni um Martin Humpohl, Andrea Altmeppen, Michael Büttner, Barbara Albert und Lutz Schneider. Sie haben ihre Abschlüsse in Wirtschaftswissenschaft in den 1990er Jahren gemacht und feierten jetzt beim Homecoming auf dem Campus in Hagen Wiedersehen.

„Wir haben uns nie aus den Augen verloren“, berichtete Gruppensprecher Martin Humpohl (57) aus Münster. Alle zwei, drei Jahre treffen sich die ehemaligen Kommilitoninnen und Kommilitonen in wechselnden Städten jeweils für ein Wochenende. „Das war nun mehr als 20 Jahre nach unserem Abschluss das erste Treffen auf dem Campus in Hagen, den wir kaum wiedererkannt haben. Es hat sich unheimlich viel verändert. Einfach toll“, so Humpohl.

Gemeinsam durchs Grundstudium

1985 hatte sich die Gruppe im Studienzentrum Rheine zu Beginn des Studiums kennengelernt. Der harte Kern ist bis heute in Kontakt geblieben, auch wenn nicht mehr alle wie in den Studienjahren im Raum Münster und Osnabrück wohnen. „Unser Grundstudium haben wir damals gemeinsam geplant und durchgezogen“, erinnerte sich Michael Büttner (55) aus Osnabrück. „Wir wollten damals unsere sicheren Arbeitsplätze nicht aufgeben und haben daher alle berufsbegleitend studiert.“

Mentoriate an den Samstagvormittagen und Seminare an den Wochenenden gehörten ebenso zu den gemeinsamen Aktivitäten wie die Vorbereitung auf Klausuren und Bildungsurlaub in Niedersachsen. „Für uns war das ein Stück Studentenleben“, blickt Andrea Altmeppen aus dem Rheinland zurück. „Der Gruppendruck hat uns durchs Grundstudium getragen.“ Und Barbara Albert aus Hannover ergänzt: „Ohne die regelmäßigen Treffen hätte ich nicht durchgehalten.“ Im Hauptstudium gingen die Wege etwas auseinander, da unterschiedliche Schwerpunkte belegt und das Studium im jeweils eigenen Tempo fortgesetzt wurde.

Fernstudium im Alter

Beim Homecoming wurden nun Erinnerungen wach: an gemeinsame Bibliotheksbesuche, an ehemalige Professoren und die damaligen Lehrenden und an das Schreiben der Diplomarbeit. Für frischen wissenschaftlichen Input sorgte Prof. Frank Hillebrandt mit einem Vortrag zur Soziologie der Neuen Deutschen Welle. Der Funke sprang schnell über und machte ebenso wie die anschließende Campusführung Lust auf mehr Uni-Flair und Wissenschaft.

Michael Büttner etwa hat schon länger die Idee, im Ruhestand an der FernUniversität zu promovieren. Und bei Martin Humpohl naht die Altersteilzeit: „Ich habe schon über ein Studium im Alter nachgedacht.“ Nach über 20 Jahren Pause könnte es daher nochmal ein gemeinsames Fernstudium geben. Denn auch der Rest der Studierendengruppe von einst war von dieser Idee angetan. „Da mache ich natürlich mit“, entschied Barbara Albert spontan. Und auch im digitalen Zeitalter steht für die Gruppe fest: Das Studium im Alter soll alles andere als anonym werden.

Carolin Annemüller | 04.09.2018