6. Weltkongress zum „Logischen Quadrat“ auf Kreta

Eine interdisziplinäre Tagung konzentrierte sich auf die geometrische Figur des „Square of Opposition“. Sie wurde in diesem Jahr vonseiten der FernUniversität mitorganisiert.


Frau am Rednerpult, im Hintergrund Präsentationsfolien Foto: Jens Lemanski
Anna-Sophia Heinemann (Universität Paderborn) sprach über De Morgan's System der Kontrarietät.

Das „Logische Quadrat“ (englisch „Square of Opposition“) ist eine geometrische Figur, die aus der antiken Logik des Aristoteles stammt. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat die Wissenschaft es zu komplexeren Figuren weiterentwickelt – etwa zum „Logischen Hexagon“ oder dem „Logischen Dodekaeder“. Jetzt wendete sich zum sechsten Mal ein interdisziplinärer Weltkongress dem Gegenstand mit seinen vielfältigen Facetten und Anwendungsfeldern zu. Der „6th World Congress on the Square of Opposition” auf Kreta wurde in diesem Jahr unter anderem von Dr. Jens Lemanski organisiert, der als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehrgebiet Theoretische Philosophie (Prof. Dr. Hubertus Busche) der FernUniversität in Hagen tätig ist.

Austragungsort des fünftägigen Kongresses war die Orthodoxe Akademie Kreta, in der über 50 Vortragende aus Europa, Südamerika, Afrika, Asien und Nordamerika zusammenkamen. Unter ihnen waren vor allem Spezialistinnen und Spezialisten aus der Philosophie, Mathematik, Informatik und Linguistik, aber auch Forschende aus der Geschichtswissenschaft, Biologie, Physik oder Theologie. Vonseiten der FernUniversität stellte Jens Lemanski einen sogenannten „diagrammatischen Kalkül“ vor, der das „Logische Quadrat“ mit anderen Logikdiagrammen kombiniert und durch seine intuitive Handhabung sowohl für Forschungsbereiche der menschlichen als auch maschinellen Datenverarbeitung von Interesse ist.

Unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten

Das „Logische Quadrat“ und die darauf aufbauenden Formen dienen der Veranschaulichung grundlegender logischer Zusammenhänge zwischen verschiedenen Objekten, Begriffen, Urteilen und Schlüssen. Somit können sie zur logischen Analyse auf nahezu alle Bereiche der Wissenschaft angewendet werden – zum Beispiel in Spezialbereichen der Ökonomie, Musiktheorie, Künstlichen Intelligenz oder Gender Studies.

Benedikt Reuse | 04.12.2018