40 Jahre Tätigkeit in Forschung und Lehre an der FernUniversität

Ein Mann blickt in die Kamera, den Kopf hat er auf eine Hand gestützt. Foto: FernUniversität
Prof. Jan P. Beckmann im Jahr 2002, kurz vor seiner Emeritierung.

Am 24. August 1979 auf den damals ersten und mehrere Jahre einzigen Lehrstuhl für Philosophie an die FernUniversität berufen ist Prof. Dr. phil. Dr. med. h.c. Jan P. Beckmann hier seither ohne Unterbrechung in Forschung und Lehre tätig, davon seit 2003 als Emeritus. An der Universität Bonn habilitiert, hatte er zuvor drei Jahre als Postdoc und Professor of Philosophy an der Yale University in den USA gelehrt.

Wie die FernUniversität insgesamt ist auch das Fernstudien-Angebot in Philosophie das einzige seiner Art in Deutschland. In den ersten 7 Jahren allein, hat Prof. Beckmann Konzeption und Aufbau dieses Faches entwickelt und dies seit 1986 zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Kurt Röttgers fortgesetzt. Erst nach 12 Jahren kam mit der Berufung von Prof. Dr. Annemarie Gethmann-Siefert die für das Angebot der Philosophie als Hauptfach erforderliche 3. Philosophie-Professur dazu. Schon Anfang der 90er Jahre umfasste das Lehrangebot nahezu 100 Kurse, davon eine Reihe in englischer Sprache. Neben Prof. Beckmann, Prof. Röttgers und Prof. Gethmann-Siefert befinden sich bekannte in- und ausländische Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, England und den USA unter den Kurs-AutorInnen. Inzwischen betreut das Fach Philosophie an der FernUniversität fast 1.500 Studierende.

Maßgeblich beteiligt ist Prof. Beckmann darüber hinaus an dem zusammen mit namhaften Medizinern und Medizinerinnen erstellten „Weiterbildenden Studienangebot Medizinische Ethik“, das sich seit 1999/2000 kontinuierlicher Nachfrage erfreut und seit 2003 von ihm allein betreut und weiter ausgebaut worden ist. Für dieses von ärztlicher Seite sehr geschätzte Weiterbildungsangebot hat das Rektorat vor kurzem eigens eine Junior-Professur für „Medizin- Ethik“ eingerichtet und mit Frau Prof. Dr. med. Dr. phil. Orsolya Friedrich aus München besetzt.

Seit 1987 fördert das von ihm entwickelte „Forum Philosophicum“ in regelmäßigen Abständen das Gespräch zwischen in- und ausländischen Philosophen und Philosophinnen und der Hagener Öffentlichkeit über aktuelle Themen.

Im Verlauf der vergangenen 40 Jahre war Prof. Beckmann u.a. Direktor des Instituts für Philosophie, Dekan, Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs und langjähriges Mitglied des Senats sowie 25 Jahre Vertrauensdozent der Stipendiaten der Studienstiftung. Darüber hinaus war er u. a. Gastprofessor an der Oxford University (1983), Mitglied der Direktorien des „Instituts für Wissenschaft und Ethik“ und des „Deutschen Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften“ (beide Universität Bonn), Fachgutachter für Philosophie der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Mitglied der „Ständigen Kommission Organtransplantation bei der Bundesärztekammer“, 15 Jahre von der Bundesregierung berufenes Mitglied der „Zentralen Ethikkommission für Stammzellenforschung“ in Berlin und 13 Jahre Lehrbeauftragter für Medizinische Ethik am Klinikum der Universität Duisburg-Essen. In Würdigung seiner wissenschaftlichen Verdienste auf dem Feld der Ethik in den Biowissenschaften verlieh ihm die Medizinische Fakultät der Universität Duisburg-Essen im Dezember 2014 den Grad eines Dr. med. ehrenhalber.

Bereits 1986 hatte Prof. Beckmann einen Ruf an die Universität Bamberg erhalten, den er jedoch zugunsten der Fortsetzung seiner Arbeit an der FernUniversität abgelehnt hat.

Obwohl inzwischen im 82. Lebensjahr freut er sich, auch weiterhin an der FernUniversität zu arbeiten. Sein jüngstes Präsenzseminar beschäftigte sich mit ethischen Fragen der Organtransplantation, sein kommendes Seminar gilt der Diskussion um die Willensfreiheit im Mittelalter.

Pressestelle | 23.08.2019