„Fernstudierende lernen, in jeder Lebenslage zu lernen“

Christin Wetzel startete ohne Abitur an der FernUniversität. Auf der Alumnifeier in Leipzig blickte sie jetzt auf acht Jahre Studium der Wirtschaftswissenschaft zurück.


Mit Anfang 20 kam Christin Wetzel ohne Abitur an die FernUniversität in Hagen: für ein Studium der Wirtschaftswissenschaft. Nach der Realschule hatte sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau abgeschlossen und stand nun im Beruf. „Die Angst davor, das Studium nicht zu schaffen, war daher bei mir sehr hoch“, blickte die Master-Absolventin in ihrer Rede auf der Alumnifeier zurück. „Der Anteil an Mathe ängstigte mich, fehlte mir doch einiges Wissen, was die Abiturienten mir voraushatten. Trotzdem wollte ich es versuchen.“

Acht Jahre später hat sie nach dem Bachelor- auch den Master-Abschluss absolviert. „Noch heute bin ich unendlich dankbar, dass die FernUni mir und vielen anderen ermöglicht als beruflich Qualifizierte zu studieren.“ Das Fernstudium lief parallel zum Vollzeitjob und der Pflege von Angehörigen. Wie man das schafft? „Wir Fernstudierenden lernen, in jeder Lebenslage zu lernen.“

Mentorin und Stipendiatin

Seit vier Jahren gibt Christin Wetzel als Mentorin Kurse im Regionalzentrum. Als eine von wenigen Fernstudieren hat sie ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes bekommen und ist inzwischen für den Bachelor of Laws eingeschrieben.

Für die Leipzigerin steht fest: Ohne den Rahmen durch Familie und Freunde, Kommilitoninnen und Kommilitonen sowie das Team im Regionalzentrum Leipzig und in der Fakultät wäre sie nicht so weit gekommen. Das Regionalzentrum war und ist für Wetzel „Treffpunkt und Zufluchtsort“, an dem man immer ein Lächeln geschenkt bekomme.

Kraftakt Fernstudium

In Richtung aller Absolventinnen und Absolventen sagte sie: „Wir können stolz auf uns sein. Ein Fernstudium ist keine leichte Sache. Es ist ein Kraftakt, den wir gemeistert haben.“ Gemeinsam gemeistert.

Anja Wetter | 05.11.2019