„Tangibilität. Handgreifliche Beispiele ästhetischen Wissens“

In Hagen und in Bochum findet vom 12. bis 14. Juli eine Fachtagung zur Beispielforschung statt. Im Fokus stehen Exempel aus der Ästhetik, die im Zusammenhang mit dem Tast- und Sehsinn stehen.


Welche Beispiele im Zusammenhang mit dem Tast- und Sehsinn lassen sich in ästhetischen Schriften finden? Dieser Frage wendet sich eine interdisziplinäre Fachtagung zu, die von Mittwoch, 12. Juli, bis Freitag, 14. Juli, von Forschenden der FernUniversität in Hagen und der Ruhr-Universität Bochum ausgerichtet wird. Am ersten Tag finden in Bochum Vorträge statt, am 13. und 14. Juli auf dem Campus der FernUniversität, AVZ-Gebäude, Raum B118, Universitätsstr. 21, 58097 Hagen, Workshops.

Die sechs Vorträge an der Ruhruniversität erschließen das Verhältnis von Tast- und Sehsinn in Ästhetik, Erkenntnis- und Medientheorie grundsätzlich. Bei den Workshops am zweiten und dritten Tag an der FernUniversität sollen einzelne Beispiele in kurzen Vorträgen vorgestellt und gemeinsam mit eingeladenen Gästen diskutiert werden. Tagungssprache ist Deutsch (abgesehen von den Vorträgen am ersten Tag, die z.T. auf Englisch gehalten werden). Alle Beispiele werden zuvor in die Datenbank „Archiv des Beispiels“ eingestellt und in einem Reader für die Tagung zugänglich gemacht. Die Ergebnisse werden in einem Sonderheft von „Sprache und Literatur“ und der ersten Ausgabe der Zeitschrift für Beispielforschung „z.B. Zeitschrift zum Beispiel“ veröffentlicht.

Angesprochen werden in erster Linie Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende der Kultur- und Sozialwissenschaften. Willkommen sind auch externe Forschende sowie am Thema interessierte Bürgerinnen und Bürger.

Die Tagung im Rahmen des Forschungsprojekts „Archiv des Beispiels“ findet in Kooperation des Germanistischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum und des Instituts für Literatur- und Medienwissenschaft der FernUniversität in Hagen statt. Sie wird veranstaltet von Dr. Peter Risthaus und Jessica Güsken, M.A., in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Manfred Schneider und Prof. Dr. Michael Niehaus.

Auskunft erteilt Jessica Güsken (M.A.), Lehrgebiet Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Medienästhetik.

„Archiv des Beispiels“

Ziel der Tagung ist, einen weiteren Schritt in der Beispielforschung voranzukommen, die seit einiger Zeit federführend vom „Archiv des Beispiels“ betrieben wird. Wie Beispiele mit handgreiflich-operativen Praktiken – „Tangibilia“, wie Roland Barthes sie nennt – verbunden sind, ist dabei von besonderem Interesse, einschließlich aller Aspekte disziplinierenden Übens. Eine zweite zentrale Frage ist, warum bestimmte Beispiele sich durchsetzen und vielleicht sogar an die Stelle komplexen Wissens treten. Die Arbeit von Forschenden der FernUniversität am „Archiv des Beispiels“ wird seit Anfang 2017 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.


Benedikt Reuse | 10.07.2017