Metin Tolan in „geheimer Mission” an der BürgerUniversität Coesfeld

Warum trinkt James Bond seinen Wodka Martini geschüttelt und nicht gerührt? Die Aussicht auf die Antwort auf diese und andere brennenden Fragen rund um das Universum des Spions und Gentlemans lockte am 22. Januar zahlreiche Gäste in die BürgerUniversität Coesfeld. Darunter 007-Fans, naturwissenschaftlich Interessierte, Familien, Stammgäste und auch neue Gesichter.

Kurz zurück zur Eingangsfrage nach der Cocktailzubereitung: Es liegt am Paranuss-Effekt. Dieser sorgt dafür, dass durch das Schütteln des alkoholischen Gemischs kleine und große Moleküle aneinander vorbeihuschen. Die großen Teilchen – wertvolle Geschmacksstoffe – sammeln sich dann an der Oberfläche, und die kleinen – der Alkohol – unten im Glas. Bekanntlich nippt der Agent mit der Nummer 007 stets nur an seinem Glas, da er selten die Zeit dazu hat, das Getränk auszutrinken. Dennoch – er ist als Genießer bekannt – möchte er sich die Freude am Geschmack nicht verwehren. Daher sein Motto: nippen, kurz und intensiv das Beste am Getränk genießen und dann gleich weiter.

So trocken, wie Bond seinen Martini trinkt, war der Vortrag von Physiker Prof. Dr. Metin Tolan ganz und gar nicht. So befanden es die durchweg amüsierten Gäste – es waren in etwa 120 gekommen. Lediglich Popcorn fehlte, um sich im gedimmten Licht im Saal des Regionalzentrums Coesfeld wie im Kino zu fühlen. Nach und nach klärte Tolan physikalische Fragen und Irrtümer auf, ohne dabei zu belehren. Das erzeugte hier ein leichtes Schmunzeln, da ein ausgiebiges Lachen: Die Stimmung unter den Besucherinnen und Besuchern war ausgelassen und interessiert zugleich.

Begeisterung zeigte sich im Nachgang auch bei Veranstalterin Barbara Thesing vom Regionalzentrum Coesfeld der FernUniversität: „Es war eine richtig tolle Veranstaltung“. Die BürgerUniversität sei dazu da, wissenschaftliche Themen für alle verständlich aufzubereiten. Metin Tolan habe das hervorragend umgesetzt: „Klasse, wie verständlich er es rübergebracht hat“. Das zeigte sich auch an der Beteiligung des Publikums im Anschluss an den Vortrag. Ohne Scheu wurden dem nahbaren Physiker ausgiebig Fragen gestellt.

Für alle James-Bond-Fans und Physik-Nerds war der Abend ein Erlebnis. Aber keine Sorge: Tolan tourt weiter mit diesem und anderen Vorträgen durch die Region. Denn nicht nur James Bond, auch Star Trek und Fußball haben es dem Experimental-Physiker angetan. Vielleicht auch bald wieder an der FernUniversität.