Gemeinsames Webinar mit der RUB
Die Corona-Krise befördert neue Lösungen. In einem gemeinsamen Webinar untersuchen Studierende der FernUniversität und der Ruhr-Universität Bochum das Werk von Friedrich Hölderlin.
Friedrich Hölderlin feiert 2020 seinen 250. Geburtstag. Im Jubiläumsjahr ist er bei Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in aller Munde. Daher hätten sich die Studierenden von Prof. Dr. Peter Risthaus (FernUniversität in Hagen) und Prof. Dr. Manfred Schneider (Ruhr-Universität Bochum) auch ohne Corona mit dem deutschen Dichter beschäftigt. Corona bringt jedoch einen Unterschied mit sich: „Da die Ruhr-Universität aufgrund der Pandemie bereits frühzeitig jegliche Campuspräsenz abgesagt hatte, ist mein Kollege an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich ihm nicht helfen könnte“, erklärt Prof. Risthaus. „Ich wollte ihn gerne unterstützen und nun profitieren beide Seiten davon.“ Herausgekommen ist ein gemeinsames Webinar, an dem insgesamt 40 Studierende beider Universitäten teilnehmen.
Technische Infrastruktur der FernUniversität
Bei der technischen Vorbereitung haben sich die beiden Professoren die Arbeit aufgeteilt. „Der Kollege übernimmt die Bereitstellung von Material im Moodle-Kurs und ich sorge für Ausstattung und Ablauf im virtuellen Klassenraum“, erläutert Risthaus. Über die Plattform Adobe Connect finden insgesamt neun Sitzungen statt.
Die Technik-Infrastruktur wird dabei von der FernUniversität zur Verfügung gestellt. Für die Studierenden bringt diese Kombination viele Vorteile. „Ich bin glücklich, dass das Seminar nicht ausgefallen ist und wir bei der FernUniversität in ein bestehendes digitales System einsteigen können“, freut sich die Bochumer Studentin Katja Braunmüller. „Die beiden Dozenten harmonieren sehr gut miteinander und haben uns sehr viel Material zusammengestellt.“
Zukünftig mehr Webinare
Da das erste Webinar schnell „voll“ war, haben die FernUni-Studierenden zudem die Möglichkeit, sich ein zweites Mal mit Hölderlin zu befassen. Peter Risthaus bietet im laufenden Semester ein weiteres Seminar zu dem einzigen Roman von ihm an, dem „Hyperion“: „Es ist derselbe Dichter aber ein anderer Schwerpunkt.“ Durch Corona findet dieses ebenfalls als Webinar statt.
Eigentlich wollte Peter Risthaus erst ein Semester später anfangen, Webinare anzubieten. „Wir sind ein gesprächsbasiertes Fach. Unsere Lehre und unsere Inhalte funktionieren besonders gut, wenn man in Präsenz darüber spricht. Das stellt besondere Herausforderungen an Webinare. Durch die Krise habe ich aber jetzt bereits damit gestartet. Das ist durchaus positiv.“
Zukünftig möchte der Literaturwissenschaftler regelmäßig Webinare abhalten. „Unsere Studierenden leben auf der ganzen Welt. Durch online Präsenzveranstaltungen geben wir ihnen die Möglichkeit, teilzuhaben.“