Streifzug durch die Hagener Industriegeschichte

Beim Homecoming 2020, dem Treffen für Absolventinnen und Absolventen der FernUniversität, feierte ein Film über Hagener Industriegeschichte Premiere.


David Johann Lensing – professioneller Filmemacher, heute sogar Mitarbeiter der FernUni und gleichzeitig selbst Student – blickt in drei Kapiteln um Jahrhunderte zurück auf Hagen.

Bergische Klingenschmiede

Wir starten im Hagener Süden. Hier schlängelt sich der Fluss Volme durch ein enges langgestrecktes Tal, rechts und links begrenzt von bewaldeten Hügeln. Im 17. Jahrhundert befand sich hier die Wiege Bergischer Klingenschmiede. Von ihnen zeugt noch eine Gasse mit Fachwerkhäuschen im Stadtteil Eilpe: die Lange Riege.

Damals gehörte Hagen zur Grafschaft Mark, 1746 bekam Hagen Stadtrechte. So streift der Film nicht nur Industrie-, sondern auch Stadtgeschichte. Mit auf die unterhaltsame Reise nimmt die Zuschauerinnen und Zuschauer Michael Eckhoff, Hagens kundiger Stadtheimatpfleger, überzeugter Volmestädter und engagierter Kunsthistoriker.

Mit ihm steht man auf dem Elbersgelände, dem „alten Herz Hagens“, wie Eckhoff sagt. Aus dem Süden ist Eckhoff in Richtung Innenstadt gereist. Das Gelände der ehemaligen Textilfabrik Elbersdrucke umfasst ein in sich geschlossenes Ensemble diverser Fabrikgebäude mitsamt einer Kapelle aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute bietet sich hier eine vielfältige Gastronomielandschaft dar. Auf dem Gelände stehen die Skulpturen zweier Personen, die Hagen architektonisch und künstlerisch geprägt haben: der Kunstmäzen Karl Ernst Osthaus und der Architekt Henry van de Velde, „ein Superstar der Moderne“, ordnet Eckhoff ein.

Filmische Heldenreise

Ab diesem filmischen Moment unternimmt das Video eine Heldenreise mit Industriemagnaten in den Hauptrollen: unter anderen mit Carl Brandt und seinem Zwieback, der Familie Harkort, mit der Hagen Eisenbahn-, Industrie-, Bildungs- und Architekturgeschichte schrieb. Beim Stichwort schließt sich der Kreis zwischen gestern und heute: Hagen ist die Stadt der FernUniversität und die Hochschule ist die FernUniversität in Hagen. Abspann.

Die erste Gelegenheit, bei der der Film gezeigt wurde, war das Homecoming 2020 der FernUniversität. In diesem Jahr trafen sich Absolventinnen und Absolventen der FernUni virtuell. Einige der insgesamt knapp 150 Teilnehmenden hatten sich aus dem nicht deutschsprachigen Ausland zugeschaltet: Finnland, Brasilien und Japan.

Seit zwei Jahren arbeite ich als Ökonom der Eurozone am Mizuho Research Institute, dank des Studiums an der FernUni.

Takehito Yamamoto

Absolvent aus Japan

So wie Takehito Yamamoto: Der Japaner arbeitete bei einer Bank in seinem Heimatland und schrieb sich für Wirtschaftswissenschaft an der FernUniversität ein – um seine Fachkenntnisse zu vertiefen und sein Deutsch zu verbessern. „Vor dem Beginn des Masterstudium an der FernUni habe ich Wirtschaftswissenschaft an der Keio Uni in Japan studiert“, berichtet er. Gleichzeitig lernte er Deutsch als zweite Fremdsprache am Goethe-Institut in Tokio. „Das Studium an der FernUni war für mich sehr spannend und motivierend. Seit zwei Jahren arbeite ich als Ökonom der Eurozone am Mizuho Research Institute, dank des Studiums an der FernUni. Jeden Tag analysiere ich Wirtschaftsdaten aus Deutschland. Ohne mein FernUni-Studium könnte ich das nicht machen“, so Takehito Yamamoto.

Durch seinen damaligen Job bei der Bank arbeitete Yamamoto eine Weile in London. Währenddessen studierte er bereits an der FernUni und konnte so – aufgrund der relativ kurzen Distanz – nach Hagen reisen, um etwa an einem Präsenzseminar teilzunehmen. Als die letzte Klausur anstand, lebte er wieder in Japan und legte die Prüfung im Goethe-Institut in Tokio ab.

Mehr digitale Veranstaltungen gewünscht

Takehito Yamamoto nutzte die Gelegenheit beim Homecoming, sich mit anderen Absolventinnen und Absolventen auszutauschen. Außerdem berichtete Prof. Dr. Uwe Elsholz, Prorektor für Weiterbildung, Transfer und Internationalisierung über die neuesten Entwicklungen an der FernUni: etwa über die Umstellung auf virtuelle Veranstaltungen durch die Corona-Pandemie. Die Reaktionen auf das erste virtuelle Homecoming waren durchwegs positiv. Die Teilnehmenden wünschen sich mehr Online-Angebote im Jahr für Alumnae und Alumni, als Ergänzung zu Präsenzveranstaltungen. Die Einschätzung vom Homecoming deckt sich mit den Ergebnissen einer Umfrage unter Absolventinnen und Absolventen, die digitale Treffen zum Austausch, zur Vernetzung und für wissenschaftliche Veranstaltungen nutzen würden.

Anja Wetter | 15.12.2020