Hochschulwahlversammlung wählt künftige Prorektoren der FernUniversität

Stefan Smolnik wird neuer Prorektor für Forschung und Digitalisierung, Stefan Stürmer übernimmt das Prorektorat für Lehre und Studium, Uwe Elsholz bleibt wie bisher Prorektor für Internationales, Weiterbildung und Transfer. Die beiden zurzeit amtierenden Prorektoren Prof. Dr. Andreas Kleine (Forschung) und Prof. Dr. Sebastian Kubis (Studium) waren nicht für eine zweite Amtszeit angetreten.

In der Hochschulwahlversammlung, die vom Vorsitzenden des Senats, Prof. Dr. Robert Gaschler geleitet wurde, präsentierten die drei Kandidaten ihre Ideen und Ziele:

Uwe Elsholz skizzierte folgende Schwerpunkte seiner drei Verantwortungsbereiche: „In der Weiterbildung möchte ich die Durchlässigkeit zwischen den grundständigen Bachelor- und Masterstudiengängen und unseren Weiterbildungsangeboten verstärken, so dass alle Studieninteressierten das für sie passende Angebot finden. Im Transferbereich möchte ich einerseits den Forschenden noch mehr Impulse für anwendungsorientierte Vorhaben geben und andererseits die Alumni stärker als aktive Community in die Weiterentwicklung des lebensbegleitenden Lernens mit einbeziehen. In der Internationalisierung möchte ich die internationale Mobilität der Studierenden weiter fördern, auch die virtuelle Mobilität. Außerdem sollte die FernUni weltweit Studieninteressierte dabei unterstützen, ein deutschsprachiges Fernstudium aufzunehmen.“

Für Stefan Smolnik stehen folgende Vorhaben besonders im Fokus: „Mir ist es wichtig, dass die FernUniversität ihr Forschungsprofil weiter stärkt. Dazu sollten die bestehenden fakultätsübergreifenden Forschungsschwerpunkte weiter gefestigt und neue etabliert werden. Es ist mir auch ein Anliegen, unsere Forschungsaktivitäten in der Region zu verankern, zum Beispiel durch Kooperationen mit heimischen Unternehmen. In der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung möchte ich neben den bestehenden Fördermaßnahmen auch die Personalentwicklung bei den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiter ausbauen. Gerade diejenigen in der Qualifizierungsphase hatten unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie stark zu leiden, hier sollten wir für einen Ausgleich sorgen. Bei der Digitalisierung kommt es mir zum einen darauf an, die Chancen zu nutzen, die sie für zukünftige Formen der Zusammenarbeit bietet, Stichwort ,New Work‘. Zum anderen möchte ich das Forschungsmanagement stärker mit digitalen Werkzeugen fundieren.“

Stefan Stürmer fasst seine Prioritäten so zusammen: „Das 2021 neu gegründete Zentrum für Lernen und Innovation, dessen Leitungsteam ich bereits angehöre, möchte ich weiter ausbauen zu einem wissenschaftsnahen Impulsgeber für Lehrinnovationen und zugleich serviceorientierten Dienstleister für Lehrende und Studierende. Die Digitalisierung bietet auch in Studium und Lehre große Potenziale, sowohl was die Adaption von Lehrinhalten an persönliche Voraussetzungen der Studierenden angeht als auch die Unterstützung der Lehrenden bei der Gestaltung der Lehre. Hier gilt es beispielsweise Trusted Learning Analytics als datenschutzkonforme und it-sichere Techniken zu entwickeln. Übergreifend über diese Themen möchte ich bestehende Kooperationen mit nationalen und internationalen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen auf den Gebieten Studium und Lehre weiter vertiefen, beispielsweise mit der RWTH Aachen oder dem Deutschen Institut für Erwachsenenbildung.“

Die Amtszeit der Prorektoren beginnt wie die der Rektorin am 2. März 2022 und läuft über vier Jahre. Die seit 2016 amtierende Ada Pellert war im September 2021 von der Hochschulwahlversammlung wiedergewählt worden und hatte der von Senat und Hochschulrat eingesetzten Findungskommission die Kandidaten für die Besetzung der Prorektorate vorgeschlagen. „Das kommende Rektoratsteam steht für eine gelungene Mischung aus Kontinuität und Aufbruch“, sagte Ada Pellert. „Stefan Smolnik und Stefan Stürmer werden ebenso neue und interessante Impulse einbringen, wie das Uwe Elsholz schon bisher getan hat. Alle drei haben sich auf den Gebieten, die sie künftig im Rektorat verantworten, auch in der Forschung profiliert, und alle drei verfügen über wertvolle Managementerfahrungen. Gemeinsam mit der Kanzlerin werden wir bis März ein Arbeitsprogramm vorbereiten, um die FernUniversität auch in den nächsten Jahren zukunftsorientiert weiter zu entwickeln. Das ist uns zusammen mit Andreas Kleine und Sebastian Kubis auch sehr gut gelungen. Ihnen möchte ich herzlich für die bereichernde Zusammenarbeit danken.“

Prof. Dr. Uwe Elsholz (53) ist bereits seit Januar 2019 Prorektor für Weiterbildung, Transfer und Internationalisierung der FernUniversität. Seit 2013 hat er die Professur für Lebenslanges Lernen im Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung inne. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und einem sozialwissenschaftlichen Studium in Konstanz, Hannover und an der FernUniversität war er zunächst als Jugendbildungsreferent beim Deutschen Gewerkschaftsbund, bevor er eine wissenschaftliche Karriere begann, die ihn an verschiedene Universitäten und Wissenschaftseinrichtungen führte. Stationen waren unter anderem die Promotion an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg im Jahr 2005 sowie mehrere Professurvertretungen im Fach Berufspädagogik.

Prof. Dr. Stefan Smolnik (51) wurde ebenfalls 2013 zum Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere betriebliche Anwendungssysteme, an die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der FernUniversität berufen. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Senats der FernUniversität. Von 2008 bis 2013 war er Juniorprofessor an der EBS Business School in Wiesbaden/Oestrich-Winkel, wo er auch verschiedene Leitungsfunktionen innehatte. Nach dem Studium der Informatik hatte er 2005 an der Universität Paderborn im Fach Wirtschaftsinformatik promoviert.

Prof. Dr. Stefan Stürmer (51) ist seit 2007 Professor für Sozialpsychologie an der heutigen Fakultät für Psychologie der FernUniversität, deren Gründungsdekan er von 2018 bis 2021 war. Anschließend an sein Psychologiestudium an den Universitäten Leipzig und Münster hatte er 2000 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt als Post-Doctoral Research Fellow an der University of Minnesota (USA) kehrte er 2002 nach Kiel zurück, wo er bis 2007 eine Juniorprofessur für Angewandte Sozialpsychologie besetzte.