Soziale Ungleichheiten in helfenden Berufen der Care-Ökonomie

In der Branche arbeiten besonders viele schlecht bezahlte Frauen. Der Vortragsstream in der BürgerUni Coesfeld der FernUniversität ist jetzt öffentlich und kostenfrei zugänglich.


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Um „Soziale Ungleichheiten in helfenden Berufen der Care-Ökonomie“ geht es in einem Vortrag der Veranstaltungsreihe „BürgerUniversität Coesfeld“, der seit dem 12. Januar 2022 allen Interessierten als Stream im Internet kostenfrei zugänglich ist. Darin befasst sich Dr. Simone Mazari von der FernUniversität in Hagen mit der Care-Ökonomie und ihren personenbezogenen Dienstleistungen im Lohnerwerbsbereich. Mit den Beschäftigungsverhältnissen ist in der Regel eine schlechte Bezahlung verbunden.

Simone Mazari ist wissenschaftliche Online-Tutorin im Lehrgebiet Soziologische Gegenwartsdiagnosen der FernUniversität, deren Ernsting’s family-Stiftungsprofessur für Mikrosoziologie (Prof. Dr. Dorett Funcke) in Coesfeld die Veranstaltungen der BürgerUniversität anbietet. Zurzeit werden die Präsenzvorträge durch Videostreams ersetzt, die zu dem Zeitpunkt freigeschaltet werden, an dem ursprünglich der Vortrag vor Publikum gehalten werden sollte.

Unsere eigene Erfahrung zeigt ebenso wie zahlreiche Studien, dass in den Arbeitsfeldern, in deren Zentrum die Sorge um andere steht, meistens Frauen beschäftigt sind. Männer und Nichtdeutsche sind in den helfenden Berufen dagegen unterrepräsentiert. Ein weiteres Merkmal dieser Berufe ist, dass die Entlohnung der dort geleisteten Arbeit sich nicht widerspiegelt in der Bedeutung und auch Anerkennung, die besonders in der Zeit der Pandemie-Krise öffentlich geworden ist: Pflegekräften und Ärztinnen und Ärzten wurde applaudiert und die Pflege von Älteren und die Betreuung von Kindern wurden als „systemrelevant“ erklärt.

Dr. Simone Mazari hat kontinuierlich in forschungs- und anwendungsbezogenen Projekten gearbeitet, in denen soziale Ungleichheiten in den Feldern von Arbeitsmarkt und Bildung untersucht wurden. 2019 wurde sie mit in einer arbeits- und sozialpolitischen Dissertation an der Philipps-Universität Marburg promoviert.

Gerd Dapprich | 12.01.2022