Vortrag über Berlins „vergessenen Oberbürgermeister“

Prof. Arthur Schlegelmilch, ehemaliger Leiter des Instituts für Geschichte und Biographie der FernUniversität, spricht am 1. Juni im „Lüdenscheider Gespräche“ über Otto Ostrowski.


Mit der Nachkriegsgeschichte Berlins hat sich der Historiker Prof. Dr. Arthur Schlegelmilch, ehemaliger Leiter des Instituts für Geschichte und Biographie der FernUniversität in Hagen, in mehreren Publikationen befasst. Am Mittwoch, 1. Juni, 18 bis 20 Uhr, referiert er in der Reihe „Lüdenscheider Gespräche“ über „Otto Ostrowski – Berlins ‚vergessenen‘ Oberbürgermeister“.

Foto: Hardy Welsch
Prof. Arthur Schlegelmilch

An Berlins ersten gewählten Nachkriegs-Oberbürgermeister, den Sozialdemokraten Otto Ostrowski (1883-1963), erinnert heute nur eine unscheinbare Seitenstraße im Bezirk Prenzlauer Berg. Der Kontrast zu seinem Nachfolger Ernst Reuter, dem eine Vielzahl von Straßen, Plätzen und Einrichtungen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Stadtgrenzen gewidmet wurden, könnte kaum größer ausfallen.

Wie aber kam es überhaupt dazu, dass das eben noch einstimmig gewählte und von der Alliierten Kommandantur bestätigte Stadtoberhaupt von seiner eigenen Partei fallen gelassen und als „trojanisches Pferd“ aus dem Amt gejagt wurde? Worin bestand Ostrowskis Versagen, der doch als „ehrlicher Makler“ im Sinne gesamtstädtischer Integrität und sozialistischer Umgestaltung angetreten war? Welche Kräfte wirkten im Hintergrund? Und welche historische Bedeutung kommt der so genannten Ostrowski-Krise im Hinblick auf (West)Berlins Meistererzählung als Heldenstadt des Kalten Kriegs zu?

Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung am 1. Juni ist öffentlich. Sie findet in Präsenzform im Kulturhaus Lüdenscheid, Freiherr-vom-Stein-Str. 9, 58511 Lüdenscheid, statt und wird parallel im Internet übertragen.

Eine Anmeldung bei Eva Engelhardt (eva.engelhardt) ist notwendig.

Gerd Dapprich | 24.05.2022