Internationaler Johann Gottlieb Fichte-Kongress
Am Campusstandort Leipzig der FernUnversität findet in diesem Jahr der Fichte-Kongress statt. Das Thema „Paradigmen der Rationalität“ zieht über 100 Gäste aus aller Welt an.
Erstmals wird einer der großen philosophischen Fachkongresse, der alle drei Jahre stattfindende Internationale Johann Gottlieb Fichte-Kongress, von der FernUniversität in Hagen ausgerichtet: der Kongress tagt vom 28. September bis zum 1. Oktober 2022 am Campusstandort Leipzig der FernUniversität und nutzt zugleich zwei prominente historische Räume der Messestadt: die schmucke „Alte Börse“ und den traditionsreichen Festsaal des Alten Rathauses. Kongressorganisator Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann begründet die Ortswahl wie folgt: „Johann Gottlieb Fichte (1762-1814), einer der bedeutendsten Denker im Kontext des Deutschen Idealismus hat in Leipzig nicht nur studiert, sondern hier im Jahre 1790 auch seinen entscheidenden geistigen Durchbruch erlebt: er entdeckt die Philosophie Immanuel Kants, die ihn, wie er sagt, ‚in eine neue Welt‘ versetzt und ihn aus einem Deterministen in einen Philosophen der Freiheit verwandelt. Mich hat vor diesem Hintergrund überrascht, daß bisher noch nie ein Fichte-Kongress in Leipzig stattgefunden hat, aber es war auch nicht schwer, unseren Kooperationspartner, die Internationale Johann Gottlieb Fichte-Gesellschaft, davon zu überzeugen, dass wir daran etwas ändern sollten“.
Auf dem Kongress, zu dem sich über 100 Gäste aus Ländern rund um den Globus angemeldet haben und den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert, wird es indes nicht nur um das Thema „Fichte in Leipzig“ gehen. Das Gesamtthema „Paradigmen der Rationalität“ will dazu einladen, Fichtes Version eines aus Kant abgeleiteten Rationalismus mit anderen Verständnissen von „Rationalität“ ins Verhältnis zu setzen, über eine Einheit und Vielheit von Vernunft und „Vernünften“ nachzudenken.
Integriertes Nachwuchsatelier
Dem Kongress integriert ist ein deutsch-französisches Nachwuchsatelier, für das in Kooperation mit der Universität Aix-Marseille eine Unterstützung der Deutsch-französischen Hochschule eingeworben werden konnte: hier geht es darum, Nachwuchsforschende, die an deutschen und französischen Universitäten an Projekten zu Fichte arbeiten, zusammenzuführen und ihnen zugleich die Möglichkeit zu geben, die internationale Fichte-Forschung in ihren repräsentativen Vertretern und Vertreterinnen kennenzulernen.
Grußworte zur Eröffnung des Kongresses haben neben dem Präsidenten der Internationalen Fichte-Gesellschaft, Prof. Dr. Matteo d’Alfonso (Ferrara), der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow und die Leipziger Kulturbügermeisterin Dr. Skadi Jennicke zugesagt.