FernUni-Seminar am Bosporus

Elf Studierende der FernUni haben in Istanbul am Intensivkurs für türkisches Recht teilgenommen. Dort erhielten sie Einblicke in das Rechtssystem der Türkei.


Foto: FernUniversität
Die Eigenheiten des türkischen Rechtsystems erarbeiteten sich FernUni-Studierende in Istanbul. Prof. Osman Isfen (v.li.) hatte die Idee zum Seminar.

Mit dem Intensivkurs für türkisches Recht betritt die FernUniversität in Hagen im wahrsten Sinne des Wortes Neuland. Für die Seminare hat die Özyeğin Universität in Istanbul ihre zentral gelegene Zweigstelle im Stadtteil Üsküdar-Altunizade im asiatischen Teil der Stadt zur Verfügung gestellt. Für Initiator und Ideengeber Prof. Dr. Osman Isfen (Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Wirtschaftsstrafrecht und Internationales Strafrecht) und die elf FernUni-Studierenden stand zu Beginn die Entstehungsgeschichte des türkischen Rechts mit seinen umfangreichen europäischen, asiatischen, orientalischen und religiösen Einflüssen auf dem Lehrplan.

Viele Infos und viele Nachfragen

Sieben türkische Rechtswissenschaftler:innen, darunter auch ehemalige Richter, waren von der gastgebenden Universität zu den Unterrichtseinheiten eingeladen worden. Die Herausforderung für die Dozentinnen und Dozenten war, innerhalb kürzester Zeit so viel Input wie möglich aus ihrem Fachgebiet zu vermitteln und dabei alle wichtigen Eckpunkte des türkischen Rechts zu erklären. Hierbei deckten die Teilnehmenden einige Parallelen zum europäischen Recht auf. Obwohl das türkische Recht seine eigenen, zum Teil historisch gewachsenen, Facetten hat, finden sich dort auch viele bekannte Passagen: Gesetzestexte aus Frankreich, Deutschland, der Schweiz und Italien. Unterschiede ergeben sich vor allem im Familien- und Strafrecht.

Kurssprache Türkisch

Die größte Herausforderung für die Studierenden war es, die juristischen Fachbegriffe zu verstehen, obwohl alle sehr gute Sprachkenntnisse teils auf Niveau von Muttersprachler:innen vorweisen konnten. Eine Wortsammlung, die Prof. Dr. Osman Isfen und Prof. Dr. Dr. Yener Ünver mitgebracht hatten, bewährte sich sowohl bei der Übersetzung als auch bei der Abschlussaufgabe. Die Studierenden sollten Artikel für die türkische Verfassung erarbeiten, begründen und auf Türkisch vortragen. Die Wortsammlung soll nun um weitere Begriffe und Sprachen erweitert werden und für künftige Veranstaltungen als nützliches Tool zur Verfügung stehen.

Durchweg positive Resonanz

Sowohl die Fachschaft der FernUniversität in Hagen als auch ihr Kooperationspartner, die Özyeğin Universität in Istanbul, hatten ein umfangreiches Begleitprogramm vorbereitet. Neben gemeinsamen Abendessen standen Ausflüge in historische Stadtteile und eine Bootstour über den Bosporus an. Für die Studierenden waren es fünf abwechslungsreiche Seminartage, die gerne noch etwas länger hätten dauern dürfen.

 

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Presse | 14.10.2022