Farben des Wasserstoffs: Transformation der Energie- und Rohstoffversorgung

Am 3. November geht es in einer virtuellen öffentlichen Vorlesung der FernUniversität um die Wasserstoffwirtschaft. Alle Interessierten können sich bis zum 2. November anmelden.


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Um die „Farben des Wasserstoffs: Transformation der Energie- und Rohstoffversorgung“ geht es in einer öffentlichen virtuellen Ringvorlesung des Forschungsschwerpunktes Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit der FernUniversität in Hagen am Dienstag, 3. November, ab 18 Uhr. Referent ist Prof. Dr. Görge Deerberg, Inhaber der Fraunhofer-Professur Umweltwissenschaften. Die Veranstaltung ist öffentlich, sie findet über Zoom statt. Anmeldungen sind bis zum 2. November möglich.

Seit mindestens 30 Jahren wird die zukünftige Wasserstoffwirtschaft als eine wesentliche Komponente zur Lösung der Nachhaltigkeitsfragen in der Energieversorgung genannt, manchmal auch beschworen.

Angesichts des steigenden Umwelt- und Klimabewusstseins insbesondere der jungen Generationen ist heute auf vielen Ebenen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft das Bestreben wieder angestiegen, eine auf Wasserstoff basierende nachhaltige Energieversorgung aufzubauen. Inzwischen sind auch andere Bereiche der Wirtschaft interessiert, ihre Rohstoffversorgung nachhaltig zu gestalten. Auch hierbei ist die Versorgung mit Wasserstoff eine zentrale Frage.

Warum aber gerade Wasserstoff? Er ist aus Wasser herzustellen und verbrennt ohne schädliche Emissionen zu Wasser. Dies ist der Kern des aktuellen Narrativs. Der Umbau der Energie- und Rohstoffversorgung von fossilen Quellen auf elektrischen Strom und Wasserstoff stellt allerdings eine enorme Herausforderung für die Gesellschaft und die Wirtschaft dar, der in aktuellen Aktivitäten der Politik und der Wirtschaft in Nordrheinwestfalen, auf Bundesebene und in Europa begegnet wird.

Einige der vielen Fragen, die hierzu derzeit auch die Wissenschaft beschäftigen, lauten: Was ist zu tun, um eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen und zu erhalten? Welche Hürden gibt es? Wie kann die Transformation gestaltet werden und welche „Farbe“ darf der Wasserstoff haben? Sie spielt auf die aktuell entbrannte Diskussion an, ob neben dem „grünen“ Wasserstoff auch „blauer“ (mit CO2-Speicherung), „türkiser“ (mit Kohlenstoffspeicherung) oder „grauer“ Wasserstoff erlaubt sein muss oder darf.

Der Referent

Der Referent Prof. Görge Deerberg verbindet verschiedene Fächer und Wissenschaft und Praxis. Die von ihm geleitete Fraunhofer-Professur Umweltwissenschaften an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der FernUniversität ist ingenieurwissenschaftlich ausgerichtet. Mit ihrer Kooperation gehen die FernUniversität und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen (Fraunhofer UMSICHT) neue Wege, sie vertiefen ihre rund 20-jährige erfolgreiche Kooperation in der wissenschaftlichen Weiterbildung und weiten sie auf den Forschungsbereich aus.

Umweltwissenschaften an der FernUniversität

Die Umweltwissenschaften sind an der FernUniversität ein multidisziplinärer Arbeitsbereich, der durch nachhaltigkeitsorientierte Problemstellungen definiert ist, die aus lokalen, regionalen und globalen Umweltveränderungen resultieren. Der Arbeitsbereich steht im Dialog mit einer Vielzahl von Disziplinen, wie dem betrieblichen Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement, der Umweltökonomie, Umweltpolitologie, Umweltpsychologie, dem Umweltrecht, der Ökologie und Ökosystemforschung, der Umweltchemie, Energietechnik, Energiewirtschaft, Biologie, Biotechnologie und der Umweltverfahrenstechnik.

Gerd Dapprich | 29.10.2020