„Mit der Seuche leben? Der Umgang mit Epidemien im Mittelalter“: Vortrag jetzt online
PD Eva-Maria Butz von der FernUniversität zeigt in der Veranstaltungsreihe „BürgerUni Coesfeld“ auch gesellschaftliche Folgen von Seuchen auf. Es waren keineswegs nur negative.
Wie die Menschen bereits im Mittelalter mit Suchen umgingen, zeigt PD Dr. Eva-Maria Butz in einem Online-Vortrag auf, der jetzt allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung steht. Darin macht sie die unterschiedlichen Strategien zur Eindämmung anhand verschiedener Beispiele deutlich. Sie belegen auch, dass dies durchaus Erfolg haben konnte. Die Historikerin am Hagener Lehrgebiet Geschichte und Gegenwart Alteuropas an der FernUniversität in Hagen befasst sich in ihrem Online-Vortrag „Mit der Seuche leben? Der Umgang mit Epidemien im Mittelalter“, den sie in der BürgerUniversität Coesfeld gehalten hat, zudem mit gesellschaftlichen Folgen von Epidemien.
Epidemien gibt es, seit Menschen eng mit ihren Tieren zusammenleben. Die erste dokumentierte Seuche, ein hochansteckendes Fieber, tötete während des Peloponnesischen Krieges (431 bis 404 v. Chr.) 30 bis 40 Prozent der 300.000 Athenerinnen und Athener. Geschätzt 25 Millionen Menschen forderte der „Schwarze Tod“, die Beulenpest, zwischen 1346 und 1353 in Europa. Andere Seuchen entwickelten sich langsamer.
Manche der Maßnahmen, mit denen die Menschen die Seuchen einzudämmen versuchten, werden auch heute noch einsetzt. Ein Beispiel ist die Quarantäne. Wirklich erfolgreich wurde die Seuchenbekämpfung aber erst mit dem Aufkommen der Naturwissenschaften im 18. und 19. Jahrhundert.
Die „BürgerUniversität Coesfeld“
ist eine Vortragsreihe des Lehrgebiets Ernsting’s family-Stiftungsprofessur für Mikrosoziologie (Prof. Dr. Dorett Funcke) an der FernUniversität in Hagn. Sie richtet sich an die breite Öffentlichkeit. Ihre Präsenz-Veranstaltungen finden in Coesfeld statt. Aufgrund der Corona-Lage werden die Vorträge zurzeit jedoch aufgezeichnet und am ursprünglich geplanten Termin online allen Interessierten kostenfrei zugänglich gemacht.