Bund und Länder stärken Forschung zu Künstlicher Intelligenz

Mit fünf Millionen Euro wird ein Projekt gefördert, das Studierende beim Lernen durch den Einsatz von personalisierten Feedbacksystemen unterstützt.


Symbolfoto: Zwei Hände schweben über eine Computertastatur, aus der Sprechblasen aufsteigen. Foto: marchmeena29/iStock/GettyImages

Die FernUniversität in Hagen ist unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia de Witt als Kooperationspartnerin im Verbundvorhaben „Implementierung von KI-basiertem Feedback und Assessment mit Trusted Learning Analytics in Hochschulen“ (IMPACT) beteiligt. Damit verstärken die Bildungswissenschaftler:innen des Forschungsschwerpunktes D²L² „Digitalisierung, Diversität und Lebenslanges Lernen. Konsequenzen für die Hochschulbildung“ mit einem weiteren innovativen Projekt das Forschungsfeld zu Künstlicher Intelligenz (KI) an der FernUniversität. Das Verbundprojekt IMPACT ist eingebettet in die Bund-Länder-Initiative „KI in der Hochschulbildung“ und wird mit insgesamt fünf Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Ethisch, rechtsgültig und sozial

Dabei geht es um Verfahren, die sowohl Studierende beim Lernen durch KI unterstützen als auch deren Kompetenzen im Umgang mit KI stärken. Von Beginn an und über den gesamten Verlauf bis hin zum Abschluss sollen Studierende textbasiertes und personalisiertes Feedback zu ihrem Lernstatus bekommen. „Unser besonderes Augenmerk liegt auf den ethischen, rechtlichen und sozialen Implikationen des KI-Einsatzes“, skizziert Claudia de Witt, die das Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik leitet. Am Ende sollen an vielen Stellen im Unibetrieb KI-gestützte Lösungen umgesetzt werden.

Auf Grundlage der Analyse von Daten aus Lernprozessen können sowohl Studierende als auch Lehrende Informationen über diese Lernprozesse erhalten – eben über KI. Um Vorbehalten zu begegnen und Risiken zu minimieren, ist Trusted Learning Analytics vorgesehen: der verantwortungsvolle, transparente und partizipative Einsatz von Daten aus dem Hochschulbetrieb.

„Wir entwickeln gemeinsam mit allen relevanten Interessengruppen an der FernUniversität – darunter Vertretungen der Studierenden und Lehrenden, aber auch den Hochschulgremien, der Hochschulleitung, dem Datenschutzbeauftragten, der Gleichstellungsbeauftragten, dem Zentrum für Lernen und Innovation, dem Zentrum für Digitalisierung und IT – einen Verhaltenskodex“, konkretisiert Heike Karolyi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei IMPACT. „Wir möchten KI datenschutzfreundlich und nutzer:innen-zentriert gestalten.“

Change Management im Fokus

Es wird eines der ersten Projekte an der FernUni sein, bei dem Trusted Learning Analytics zum Einsatz kommt. Das Teilvorhaben der FernUniversität setzt sich dabei zentral mit dem Change Management auseinander und erarbeitet zusammen mit der Humboldt-Universität zu Berlin die Konzeption und Bereitstellung von KI für formatives automatisiertes Feedback.

IMPACT fügt sich grundsätzlich in eine Reihe von Projekten mit dem Fokus auf Learning Analytics und KI an der FernUniversität ein, und mit der Verortung im Forschungsschwerpunkt D²L² wird ein wissenschaftsbasiertes Vorgehen gewährleistet. Die Einführung von Learning Analytics und KI in den hochschulischen Regelbetrieb in einem solchen universitätsübergreifenden Umfang ist in Deutschland einzigartig.

Expertise garantiert

Das Projekt startet im Dezember 2021 mit einer Laufzeit von vier Jahren. Die Konsortialführung liegt bei der Goethe-Universität Frankfurt. Weitere Kooperationspartnerinnen sind die Humboldt-Universität zu Berlin, die Freie Universität Berlin sowie die Universität Bremen. „Die Größe des Verbundes ermöglicht dabei einen intensiven Austausch führender Fachexpert:innen auf dem Gebiet Künstlicher Intelligenz für die Hochschulbildung in Deutschland“, unterstreicht Claudia de Witt.

Das könnte Sie noch interessieren:

Anja Wetter | 24.11.2021