Zukunftspfade für Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit

Ansätze zur Bewältigung klimapolitischer Herausforderungen liefert die FernUni auf dem Berliner Symposium am 19. Oktober. Praktikerinnen und Praktiker diskutieren mit Forschenden.


Foto: Veit Mette/alvaro medina jurado/GettyImages
„Auf die Wissenschaft hören“, appelliert der Forschungsschwerpunkt E/U/N.

Eine intakte Umwelt ist neben den sozialen und ökonomischen Einflüssen eine wichtige Voraussetzung für gute Lebensqualität. Damit diese für heutige und vor allem zukünftige Generationen erhalten bleibt, müssen wir schonender mit Ressourcen umgehen. Dazu ist es unerlässlich, dass wir unser Denken und Handeln grundlegend verändern. Der interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt „Energie, Umwelt & Nachhaltigkeit“ (E/U/N) der FernUniversität in Hagen erörtert, wie Zukunftspfade für Gesellschaft, Politik und Wirtschaft gestaltet werden können und nimmt dabei aktuelle Herausforderungen des Klimawandels in den Blick. Die Veranstaltung widmet sich drängenden Fragen zur Energiewende und schreckt nicht davor zurück, unbequeme Wahrheiten anzusprechen. Sie versucht, mit Mythen und falschen Erwartungen an neue Technologien aufzuräumen. Sie fragt, welche Rolle Emotionen auf dem Weg zu nachhaltigem Konsum spielen. Ebenfalls interessant zu erfahren wird sein, welche Auswirkungen der russische Angriffskrieg in der Ukraine auf den Klimawandel hat.

Energiewende und Ukraine-Krieg

Das Berliner Symposium präsentiert sich am 19. Oktober sowohl vor Ort am Campusstandort Berlin als auch online in einem Mix aus Keynote, Workshops und Gesprächsformaten. Forschende diskutieren mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wis­sen­schaft, Politik, Ver­wa­ltung, Wirtschaft und Zi­vil­ge­sell­schaft über politische, ökonomische, gesellschaftliche und technologische Dimensionen des Energie- und Umweltsektors mit ihren wechselseitigen Abhängigkeiten. „Wir wollen, dass unsere Forschungsergebnisse auch in der Praxis genutzt werden können“, sagt Prof. Dr. Alfred Endres, Direktor des Forschungsschwerpunkts. „Deshalb muss der Dialog mit den Stakeholdern schon im Laufe des Forschungsprozesses stattfinden und nicht erst, wenn die Forschungsergebnisse vorliegen.“

Prof. Dr. Alfred Endres Foto: Hardy Welsch

„Wir wollen, dass unsere Forschungsergebnisse auch in der Praxis genutzt werden können.“

Prof. Dr. Alfred Endres

Zum Auftakt erwartet die Teilnehmenden mit Prof. Dr. Karen Pittel eine Ökonomin, die aktiv das Ziel des Klimaschutzgesetzes einfordert, das Klimaneutralität bis 2045 vorsieht. Als gefragter Gast in Politsendungen vertritt die Leiterin des ifo Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen ihre Positionen öffentlich und anschaulich. Auf dem Berliner Symposium spricht die Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderungen der Bundesregierung über „Push oder Pushback – Putins Krieg und die Energie- und Klimapolitik“. Pittel thematisiert in ihrer Keynote, ob der Ukraine-Krieg dem Klimaschutz einen weiteren Push geben wird oder er zu verstärktem Widerstand gegen Klimapolitik führt. Könnte er sogar eine Renaissance fossiler Energien bewirken? Wie kann die Politik soziale Verwerfungen angesichts hoher Energiepreise vermeiden?

Konkrete Handlungsziele im Tandem setzen

Ein Faden, der anschließend von zwei Dialog-Tandems in einem dualen Gesprächsformat aufgegriffen und weitergeführt wird. Hierbei trifft je eine Perspektive aus der Wissenschaft auf ein konkretes Phänomen aus der Praxis. Ist die Akzeptanz die Grenze des umweltpolitisch Machbaren? Darüber diskutiert aus politikwissenschaftlicher Sicht Prof. Dr. Annette E. Töller von der FernUniversität in Hagen, die Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung für Umweltfragen (SRU) ist, zusammen mit Dr. Nina Scheer, Klimaschutz- und energiepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion. Einen betriebswirtschaftlichen Blickwinkel nimmt das zweite Gesprächs-Tandem ein. Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer, stellvertretender Direktor des Forschungsschwerpunkts E/U/N, widmet sich der Frage, inwiefern das Pariser Klimaziel als Treiber der Industrietransformation angesehen werden kann. Input aus der unternehmerischen Praxis erhält er von Dr.-Ing. Tina Dettmer von der Volkswagen AG, die sich als Group Lead Decarbonisation Index mit einem der Grundpfeiler der Volkswagen-Nachhaltigkeitsstrategie befasst.

Berliner Symposium

Wann: 19. Oktober 2022, ab 10 Uhr

Wo: FernUniversität in Hagen, Campus Berlin, Neues Kranzler Eck, Kurfürstendamm 21, 10719 Berlin oder virtuell via Zoom

Zur Anmeldung

Vertiefen und Vernetzen

Im Anschluss können die Teilnehmenden des Berliner Symposiums die Anstöße in einem von sechs parallel stattfindenden Workshops vertiefen. Diese widmen sich technologischen Entwicklungen und gesellschaftlicher Akzeptanz des Klimaschutzes (I), nachhaltigen Lieferketten (II), soziotechnischer Interaktion zum Klimaschutz an der Schnittstelle von Politik und Ökonomie (III), Smart Cities (IV), Emotionen und sozialen Normen für eine nachhaltige Entwicklung (V) sowie Klimawandel, Finanzmärkten und Makroökonomie (VI). Die Workshops I und V werden auch online angeboten.

Eine Podiumsdiskussion führt die unterschiedlichen Ansätze und Perspektiven zu Digitalisierung und Nachhaltigkeitsanstrengungen schließlich zusammen. Viele renommierte Expertinnen und Experten bringen dabei ihre Positionen ein: Hans Ehm (Infineon Technologies AG, München), Johannes Osterhoff (Leiter eines internationalen Design-Teams für SAP HANA Cloud), Prof. Dr. Tilman Santarius (Technische Universität Berlin und Einstein Center Digital Future) und Prof. Dr. Lars Mönch (FernUniversität in Hagen). Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Dr. Katharina Ebner (FernUniversität in Hagen). „Wir freuen uns auf den Austausch und hoffen darauf, mit unseren Themen auf breites Interesse zu stoßen“, fasst Prof. Dr. Alfred Endres im Vorfeld der Veranstaltung zusammen. Die Teilnahme ist in Präsenz und online möglich. Die einzelnen Veranstaltungsteile können auch unabhängig voneinander besucht werden.

 

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Sarah Müller | 30.09.2022